Historischer Rückblick

 

Gegründet 1920 als „Deutschvölkischer Turnverein Schwertberg“. 
Das Ziel des Vereins war schon damals, jedem Schwertberger, gleich welchen Standes und politischer Weltanschauung, das Turnen zu ermöglichen. In gemieteten Sälen wurde der Turnbetrieb aufgenommen.

 

 

1923 Bau der "alten" Turnhalle aus einem Kino-Rohbau und einer Kegelbahn am Brucknerweg.
Mit einem von Turnern aufgebrachten Kapital von 2 Millionen Kronen und deren körperlichen Einsatz konnte bereits 3 Monaten nach Baubeginn die Halle eröffnet werden. Der damalige Vizekanzler Dr. Frank hielt die Festansprache und verhalf dem Verein zu einer staatlichen Subvention. Die Halle wurde den Schulen unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

Die Turngeräte borgten sie sich teilweise von benachbarten Vereinen aus.

 

1933 kauft der Verein die Halle und das Grundstück. Das Geld konnte nur durch Kredite von 5 Mitgliedern von je 1.000,00 Schilling aufgetrieben werden. Die Halle wurde auch der Schule unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

 

1934 wurde im Ständestaat ein kommissarischer Leiter bestellt, weil ein Funktionär illegales Parteimitglied (NSDAP) war und unbefugt nach Deutschland ausgereist war. Außerdem durften keine jugendlichen Turner aufgenommen werden.

 

1938 Eingliederung des Vereins in den NS Reichsbund für Leibesübungen.

 

1946 Auflösung des Vereins (ohne Recht auf Einspruch) auf Grund von Bestimmungen des Alliierten Rates aufgelöst. (Grund waren Teile des Satzungen, die vorher vom Reichsbund für Leibesübungen vorgeschrieben ware.)

 

Die im Vereinsnamen „deutschvölkisch“ mitklingende gesellschaftspolitische Botschaft ist einerseits im Kontext der Zeit zu sehen, andrerseits auch Teil der Geschichte des Vereins. Wir lehnen diese Gesinnung aber vehement ab. Uns als „glücklicherweise später Geborene“ steht eine Wertung der Beweggründe der damals tätigen Personen aber nicht zu. Allerdings geht aus den Unterlagen der damaligen Zeit hervor, dass sich der Schwertberger Verein nie stark an die Vorgaben des Verbandes gehalten hatte. Die vom Landesverband vorgesehenen Wehr- und Schießübungen fanden zum Beispiel nicht statt. Überdies sind die Unterlagen, die uns zur Verfügung stehen, äußerst lückenhaft. Auch bei der zuständigen Behörde (Sicherheitspolizeidirektion in Linz und jetzt Vereinsbehörde auf der BH Perg) gab es keine Unterlagen, die vor das Jahr 1956 reichten. Selbst Schreiben der Sicherheitspolizeidirektion mit Aktenzahl, die uns vorliegen scheinen bei der Behörde nicht mehr zu existieren.

Sicher ist, dass in der Zeit von 1920 bis 1946 der Verein immer unter Geldmangel litt und zumindest für kurze Zeit auch „ruhend“ gestellt war.

 

1956 Wiederbelebung des Vereinslebens. Ehemalige Turner fanden zusammen, um den „unpolitischen“ Allgemeinen Turnverein Schwertberg neu zu gründen. Die Auflösung des Vorgängervereines wurde bekämpft und schließlich per Bescheid als nicht rechtswirksam befunden.

 

Von 1956 bis 1961 wurden dem akademischen Bildhauer Adolf Kloska Teile der Turnhalle als Atelier unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

 

1958 erhielt der Turnverein seine Turnhalle zurück und der Turnbetrieb konnte wieder aufgenommen werden. Auch die Schulen konnten diese Halle bis zum Bau des Schulturnsaals nutzen.

 

Seit dieser Zeit hat sich im Verein viel getan. Neue Sektionen wie Tischtennis, Basketball oder Aerobic brachten eine größere Vielfalt an sportlichen Angeboten. Aber auch viele Aktivitäten wurden gesetzt, Bergturnfeste, Internationale Wandertage, Sonnwendfeiern, Schauturnen, Kinderskikurse und mehr.

 

2007 folgt nach jahrelangem Konflikt mit dem ÖTB die endgültige Trennung. Grund war unter anderem die nicht klare Trennung des ÖTB von deutschtümelnden Bewegungen.